Im Rahmen seines 50-jährigen Bestehens hat der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs (VSÖ) mit der Sicherheitsstudie 2025 eine umfassende, repräsentative Erhebung zum Thema Sicherheit in Österreich veröffentlicht. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild: Während sich ein Großteil der Bevölkerung subjektiv sicher fühlt, nehmen viele gleichzeitig eine zunehmende Bedrohungslage wahr – insbesondere durch Cyberkriminalität.

Zentrale Ergebnisse auf einen Blick:

84 % der Bevölkerung fühlen sich grundsätzlich sicher, insbesondere im privaten Wohnumfeld (94 %)

Gleichzeitig glauben 55 %, dass sich die Sicherheitslage in den letzten fünf Jahren verschlechtert hat

Cyberkriminalität (37 %), Gewaltbereitschaft (36 %) und politischer Extremismus (33 %) zählen zu den meistgenannten Bedrohungen

Die Bedeutung von Zertifizierungen und qualifizierten Sicherheitskräften wird sowohl von Unternehmen als auch Privatpersonen stark betont

Region, Alter, Bildung und Geschlecht prägen das Sicherheitsgefühl deutlich

Sicherheit ist individuell – und stark beeinflusst von Lebensrealitäten

Die Studie zeigt deutlich, dass das Erleben von Sicherheit kein einheitliches Bild ergibt. Faktoren wie Wohnort, Alter oder Bildung beeinflussen, wie Menschen Bedrohungen einschätzen:

Stadt-Land-Gefälle: Während sich 87 % der Menschen außerhalb Wiens sicher fühlen, sind es in der Bundeshauptstadt nur 75 %. Ein Viertel der Wiener:innen fühlt sich „eher nicht“ oder „gar nicht“ sicher.

Alter: Ältere Personen fürchten eher klassische Kriminalität (z. B. Einbruch), Jüngere sehen Cybercrime als vorrangige Bedrohung.

Bildungsgrad: Höher gebildete Personen (mit Matura oder Studium) fühlen sich tendenziell sicherer – und nehmen politische Extremismen häufiger als Bedrohung wahr.

Geschlecht: Frauen empfinden sexuelle Übergriffe stärker als Bedrohung und messen der Präsenz von Sicherheitsdienstleistern im öffentlichen Raum mehr Bedeutung bei (76 % vs. 65 % bei Männern).

Cyberkriminalität: Die größte Herausforderung für die Zukunft

Cyberangriffe gelten nicht nur in der Bevölkerung, sondern insbesondere auch in Unternehmen als wachsendes Risiko. Mehr als die Hälfte der Sicherheitsbeauftragten (52 %) sehen darin die größte Bedrohung.

Der VSÖ setzt seit Jahren klare Impulse zur Stärkung der Cybersicherheit, etwa mit der 2024 veröffentlichten technischen Richtlinie für digitale Sicherheitssysteme. Dennoch zeigt sich ein Spannungsfeld: 59 % der Privatpersonen schätzen die mobile Steuerung ihrer Sicherheitstechnik – obwohl genau diese Vernetzung häufig ein Einfallstor für Cyberangriffe darstellt.

Zertifizierungen und qualifiziertes Personal: Klare Erwartungen der Bevölkerung

Ein zentrales Ergebnis: Die Bevölkerung wünscht sich klare Qualitätsstandards in der Sicherheitsbranche.

92 % wünschen sich zertifizierte Sicherheitsunternehmen, ähnlich hohe Werte gelten auch für Produkte und Anlagen

88 % der Sicherheitsverantwortlichen sprechen sich für verpflichtende Ausbildungen im Bewachungsgewerbe aus

Dennoch bemängeln 45 % der Bevölkerung das aktuelle Ausbildungsniveau der Sicherheitskräfte.

VSÖ-Vorstand Mag. Martin Wiesinger dazu:

„Hier zeigt sich der dringende Bedarf an klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen und verpflichtender Qualifizierung. Der VSÖ setzt sich seit Jahren dafür ein – doch es braucht auch den politischen Willen.“

Bildung als Schlüssel zur Sicherheit

Die Bevölkerung sieht Aufklärung als zentrale Aufgabe: 92 % halten Informationen zu Sicherheitsthemen für wichtig – unter Frauen und jungen Menschen ist der Wert sogar noch höher. Der VSÖ versteht dies als klaren Auftrag, sein Bildungsangebot weiter auszubauen.

Mit dem Bildungszentrum Sicherheit (BZS) betreibt der VSÖ das größte private Schulungsinstitut im Sicherheitsbereich. 2023 nahmen über 5.000 Personen an Seminaren teil – Tendenz steigend.

Fazit: Sicherheit braucht Standards – und Verantwortung

Die Sicherheitsstudie 2025 macht deutlich: Das Sicherheitsgefühl in Österreich ist grundsätzlich stabil, doch die Anforderungen steigen. Moderne Bedrohungen wie Cybercrime und politische Radikalisierung erfordern neue Antworten. Die Bevölkerung vertraut auf zertifizierte Qualität und gut ausgebildete Sicherheitskräfte – und sieht den VSÖ als kompetente Stimme in dieser Debatte.

VSÖ-Generalsekretär Robert Grabovszki, BSc MBA, betont:

„Die Studie zeigt, dass unser Einsatz für Standardisierung, Qualifizierung und Information genau dort ansetzt, wo es die Menschen betrifft. Der VSÖ wird diesen Weg weiterhin konsequent verfolgen.“

Hier finden Sie die komplette Sicherheitsstudie 2025.