Mit dem neuen Security Trend Report 2025 präsentiert der Verband der Sicherheitsunternehmen Österreichs (VSÖ) ein umfassendes Lagebild der heimischen Sicherheitswirtschaft. Der Bericht liefert aktuelle Zahlen, Analysen und Einschätzungen zu Branchentrends in den Fachgruppen Elektronik, Mechanik & Mechatronik sowie Sicherheitsdienstleister – und gibt einen fundierten Ausblick auf Chancen und Herausforderungen in einem zunehmend komplexen Sicherheitsumfeld.
50 Jahre VSÖ – Verantwortung für Qualität und Zukunft
Im Jubiläumsjahr des VSÖ wird deutlich: Sicherheit ist heute ein dynamisches Zusammenspiel aus Vertrauen, Technik und Verantwortung. Der Verband blickt stolz auf fünf Jahrzehnte erfolgreicher Verbandsarbeit zurück – und zeigt mit dem Security Trend Report, wie die Branche auch in Zukunft Qualität, Innovation und Ausbildung in den Mittelpunkt stellt.
Einblick in die Sicherheitslage: VSÖ Sicherheitsstudie 2025
Ein wesentliches Element des diesjährigen Reports bildet die VSÖ Sicherheitsstudie 2025, die erstmals in dieser Breite und Tiefe das subjektive Sicherheitsgefühl der österreichischen Bevölkerung, deren Wahrnehmung von Bedrohungslagen sowie Erwartungen an private Sicherheitsakteure untersucht hat. Die Ergebnisse zeigen ein vielschichtiges Bild: Während sich eine Mehrheit der Menschen grundsätzlich sicher fühlt, wachsen gleichzeitig die Sensibilität gegenüber digitalen Gefahren und der Wunsch nach zertifizierter Qualität, verlässlicher Information und gut ausgebildetem Personal. Diese Befunde bestärken den VSÖ darin, seine Strategie in den Bereichen Standardisierung, Ausbildung und Bewusstseinsbildung konsequent fortzuführen.
Fachgruppe Elektronik: Stabilität durch Qualität und Gewerbemarkt
Die Fachgruppe Elektronik berichtet von einem soliden Branchenjahr mit einem moderaten Umsatzwachstum. Wesentliche Impulse gingen dabei vom gewerblichen Bereich aus, wo die Nachfrage nach hochwertigen, vernetzten Systemlösungen – etwa in der Videoüberwachung oder Zutrittskontrolle – weiter zugenommen hat. Demgegenüber blieb der Privatsektor von Zurückhaltung geprägt, was unter anderem auf das Fehlen einheitlicher Förderanreize und die zunehmende Präsenz minderwertiger Produkte im Onlinehandel zurückzuführen ist. Der VSÖ betont daher die Notwendigkeit klarer Qualitätsrahmen und fordert einen Paradigmenwechsel hin zu geprüfter Sicherheit.
Fachgruppe Mechanik & Mechatronik: Digitalisierung als Wachstumsmotor
Auch in der Fachgruppe Mechanik & Mechatronik zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Die allgemeine Umsatzentwicklung blieb verhalten, wobei insbesondere klassische Produkte wie Sicherheitstüren oder Wertbehältnisse unter dem Eindruck stagnierender Bautätigkeit litten. Gleichzeitig konnten moderne, mechatronische Zutrittssysteme deutlich zulegen. Der technologische Wandel und die Digitalisierung erweisen sich damit zunehmend als Wachstumsmotor und markieren einen Strukturwandel innerhalb der Branche, der auch für das kommende Jahr prägend sein dürfte.
Fachgruppe Sicherheitsdienstleister: Professionalisierung im Fokus
Besonders dynamisch zeigt sich die Entwicklung im Bereich der Sicherheitsdienstleister. Die Branche erzielte 2024 erstmals ein Umsatzvolumen von über 800 Millionen Euro und verzeichnete erneut einen Anstieg der Gewerbeberechtigungen. Dennoch bleibt ein zentrales Strukturdefizit bestehen: Die lange vorbereitete Novelle zur Gewerbeordnung mit verbindlichen Ausbildungsstandards und klaren Vorgaben zur Zuverlässigkeitsprüfung wurde bislang politisch nicht umgesetzt. Der VSÖ unterstreicht nachdrücklich die Dringlichkeit dieser Reform und verweist auf die hohe Verantwortung, die privaten Sicherheitsdienstleistern etwa bei Großveranstaltungen, in der Objektbewachung oder im Schutz kritischer Infrastrukturen zukommt. Die Wahrnehmung professioneller Sicherheitsarbeit hängt maßgeblich von qualifiziertem Personal ab – ein Anspruch, dem nur mit gesetzlich verankerter Ausbildung und klaren Qualitätskriterien begegnet werden kann.
In diesem Kontext kommt dem VSÖ Bildungszentrum Sicherheit (BZS) eine tragende Rolle zu. Als größter privater Schulungsanbieter im österreichischen Sicherheitsbereich hat das BZS allein im Jahr 2024 über 4.600 Teilnehmende betreut und bietet heute ein breit gefächertes Aus- und Weiterbildungsprogramm, das sowohl fachliche Grundlagen als auch psychosoziale Kompetenzen vermittelt. Themen wie Deeskalation, Resilienz, emotionale Intelligenz und situationsbezogene Handlungssicherheit sind fester Bestandteil der Seminare – und machen das Bildungszentrum zu einem zentralen Faktor für Qualität und Menschlichkeit im Sicherheitsdienst.
Der Security Trend Report 2025 macht deutlich, dass sich Sicherheit in einer zunehmend komplexen Welt nicht durch Technologie allein gewährleisten lässt. Sie entsteht im Zusammenspiel aus fachlicher Kompetenz, normativer Orientierung, gesellschaftlichem Vertrauen und politischer Verantwortung. Der VSÖ versteht seine Aufgabe darin, genau diese Schnittstellen zu gestalten – und die Branche in ihrer Gesamtheit zukunftsfähig aufzustellen.
Hier finden Sie die komplette Sicherheitsstudie 2025.